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Österreich isst süß! Heimische Süßspeisen und ihre Geschichte

von christina

Die österreichische Küche ist so vielfältig wie das Land selbst. Der berühmteste Exportschlager, der auf der ganzen Welt bekannt ist, ist wohl ohne Zweifel das Wiener Schnitzel. Generell ist die österreichische Küche eine internationale, da sie auch maßgeblich von ihren Nachbarn, und auch anderen Ländern aus aller Welt, im Laufe der Jahre beeinflusst wurde.

Aber was wäre die österreichische Küche ohne Süßspeisen und Desserts? Wahrscheinlich um einiges trauriger. Die süßen Gerichte haben Tradition und können ohne jeden Zweifel mit den herzhaften Klassikern mühelos mithalten. Selbst die UNESCO hat die österreichischen Mehlspeisen für sich entdeckt und diese Art der Kultur als Welterbe aufgenommen. Wir haben uns mit den wichtigsten süßen Gerichten aus Österreich und deren Geschichte befasst.

Die Sachertorte: das geheimnisvolle Rezept

Sachertorte mit Schlagobers

Sachertorte mit Schlagobers

Ohne jeden Zweifel ist die Sachertorte ein Gebäckstück, das Geschichte geschrieben hat. Viele Abwandlungen des Rezeptes gibt es bereits überall auf der Welt, denn das Original ist seit seiner Erfindung im Jahr 1832 wohl behütet unter Verschluss. Bei der Torte trifft ein Teig aus flaumiger Sachermasse, die aus Mehl, Butter, Eiern, Zucker und Schokolade besteht, auf süße Marillenmarmelade und eine spezielle dunkle Schokoglasur. Vor allem wenn es um die Schokolade geht, sollte man hochwertige Zutaten verwenden, um diesen edlen fruchtig-schokoladigen Geschmack hinzubekommen.

Im Jahr 1832 gab der österreichische Diplomat und Politiker Klemens Wenzel Lothar von Metternich seinem Koch einen ganz besonderen Auftrag: Er sollte für seine Gäste ein leckeres Dessert erfinden. Allerdings war der Koch selbst verhindert und musste die Aufgabe weiterreichen an seinen 16-jährigen Lehrling Franz Sacher. Der schüttelte die Torte quasi aus dem Handgelenk. Die Torte buk er allerdings erst Jahre später nach seiner Ausbildung erneut. Prompt wurde sie zu jenem Tortenklassiker, den wir heute so sehr lieben.

Salzburger Nockerl: die verschneiten Hausberge

Salzburger Nockerl Rezept

Salzburger Nockerl

Wie der Name schon verrät, kommt dieser Süßspeisenklassiker aus Salzburg. Die Geschichte dieses Gerichts beginnt bereits Anfang des 17. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit kamen die ersten Salzburger Nockerln auf den Teller. Auch hier findet man wieder eine Vielzahl an möglichen Entstehungsgeschichten. Die bekannteste besagt, dass die Süßspeise besonders bei Fürsterzbischof Wolfgang Dietrich von Reitenau beliebt war. Dieser ließ sich die Nockerl angeblich von seiner Geliebten Salome Alt zubereiten.

Das Gericht soll optisch an die verschneiten Hausberge erinnern, denn es werden in der Regel drei Nockerl mit Staubzucker auf dem Teller serviert. Hauptsächlich besteht die Speise aus geschlagenem Eiweiß, Zucker, Vanillezucker, Mehl und Eigelb. Aus dieser Masse werden Nocken abgestochen und im Ofen bei starker Hitze etwa 10 Minuten gebacken. Beim Herausnehmen aus dem Ofen muss man jedoch aufpassen, dass das Gericht keine zu starken Temperaturunterschiede erfährt, da es ansonsten zusammenfallen kann.

Der Kaiserschmarrn: nicht nur des Kaisers Genuss

Neben der berühmten Sachertorte ist wohl der Kaiserschmarrn die zweitbeliebteste und -bekannteste Süßspeise, die unser Land zu bieten hat. Über die Entstehung gibt es viele Mythen und Legenden. Allerdings haben alle Entstehungsgeschichten eine Gemeinsamkeit: Kaiser Franz Josef I. Zu seinen Lebzeiten von 1830 bis 1916 war er einer der größten Fans des Kaiserschmarrens.

Die bekannteste Geschichte besagt, dass der Kaiser liebend gern Palatschinken zum Dessert gegessen hatte. Allerdings war dem Koch die Nachspeise einmal sehr misslungen. Sie wurden zu dick und rissig, also versuchte er das Gericht noch irgendwie zu retten. Er richtete das Drama mit Staubzucker und Rosinen an und fertig war der allererste Kaiserschmarren.

Der Name stammt laut Erzählungen von den Hofdienern. Sie sollen damals gesagt haben: „A Schmarrn, des am Kaiser zu servieren“. Dem Kaiser hat es anscheinend aber doch ganz gut gefallen – und auch heute mundet es noch dem Rest der Welt.

Es ranken sich noch viele weitere Geschichten um dieses österreichische Nationalgericht. Das Rezept ist dabei aber immer gleich: Der Kaiserschmarren wird aus einer Art fluffigen Palatschinkenteig mit Rosinen hergestellt. Dazu gibt es leckeren Zwetschkenröster.

Apfelstrudel: der Arnold Schwarzenegger Traum

Apfelstrudel

Apfelstrudel

Fast kein Gericht ist bekannter als der Apfelstrudel. Vielleicht liegt das auch daran, dass das Wiener Gericht auf eine sehr bewegte Geschichte zurückblicken kann. Der Strudelteig stammt vermutlich aus Arabien. Über die Türkei, in der dieser Teig ebenfalls sehr beliebt ist und beispielsweise für Baklava verwendet wird, kam er dann über Ungarn nach Österreich.

Im 17. Jahrhundert, während der Türkenbelagerungen in Ungarn, taucht das Rezept erstmalig in einem Kochbuch auf. Später im 18. Jahrhundert wurde der Strudel dann in Wien immer beliebter. Die Rezepte für einen guten Strudel sind so vielfältig wie seine Zutaten selbst: Mit oder ohne Rosinen? Braucht es in der Füllung eigentlich Brösel? Hierzu hat wohl jeder seine eigene Meinung.

Eines ist jedoch gewiss. Die Mamas und Omas machen den besten Apfelstrudel.  So sieht es auch Arnold Schwarzenegger:

„Am best`n schmeckt da Opfelstrudel no immer bei da Mama“

Linzer Torte: süßer Marmelade Gitterkuchen

Neben der Sacher Torte ist auch diese österreichische Süßspeise äußerst beliebt. Seit über 320 Jahren kann man sie hierzulande genießen. Die Linzer Torte ist somit die älteste Torte der Welt. Schon im Jahr 1696 wurde sie im Kochbuch einer Gräfin erwähnt. Viele vermuten, dass der Name auf den Linzer Teig, einen speziellen Mürbeteig, zurückgeht. Woher der Name genau stammt, ist jedoch nicht bekannt.

Die Torte besteht jedenfalls aus dem Linzer Teig mit geriebenen Nüssen, der die Basis bildet. Der Boden wird dick mit Ribiselmarmelade bestrichen. Anschließend wird er mit dem traditionellen Gitter aus Linzer Teig belegt und gebacken.

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